DER DÄMON UND SEIN LICHT
Der kommenden Neumond im Skorpion will uns in seinen Bann ziehen, uns ganz in seine Tiefe locken. Denn erst am dunkelsten Punkt kann eine Umkehr stattfinden. Damit uns diese Kehrtwende gelingt, steht Uranus, der die Gabe hat aus allem das Gegenteil zu machen, in Opposition. Mit dem begleitenden Quadrat zu Saturn im Wassermann, wird Befreiung zum Gesetz.
Wir alle spüren, das hinter all den Dingen ein Dämon wirkt, der sich nicht ins Antlitz schauen lässt. Er würde sofort an Macht verlieren, wenn er sein Gesicht zeigt. Er ist der wahre Maskenträger.
Alle Menschenseelen suchen nach der Wahrheit und grundsätzlich meinen wir es gut miteinander.
Doch viel ist davon zur Zeit nicht zu merken.
Wer weiss heute schon, was wahr ist und was nicht?
Im Zweifel, im Verzweifeln sind wir versucht Ruhe und Frieden zu finden, indem wir eine Position beziehen. Wir lassen uns in ihr nieder und bewohnen sie wie ein schützendes Zuhause. So versucht der Mensch seinen Ängsten und Unsicherheiten zu entgehen. Der „ Kopf“ errichtet aus Bildern, Meinungen und Glaubenssätzen eine dicke Mauer um die Seele, damit sie ihre Verlorenheit nicht mehr spüren muss. An diesen Mauern darf auf keinen Fall gerüttelt werden, die Gefahr wäre zu gross, dass der Mensch mit Gefühlen konfrontiert wird, die er nicht verarbeiten kann.
Der Archetypus Skorpion hat die unglaubliche Fähigkeit ein Weltbild zu kreieren, das wie eine stabile Festung wirkt.
Da die Festung des einen anders aussieht, als die des Nachbarn, entsteht – wie schon immer auf dieser Erde- eine Art Glaubenskrieg. Damit wir unsere Sicherheit nicht verlieren, darf nichts Fremdes „ Löcher“ in unsere Festung schlagen. So entsteht ein tiefer Graben zwischen den Schutzburgen. Natürlich besteht jede Mauer nur aus „Steinen der Wahrheit“!
Aber kann etwas wahr sein, was spaltet? Ist es nicht ein untrügliches Zeichen, dass es dann nur die halbe Wahrheit ist?
Kann eine halbierte Raupe zu einem Schmetterling werden?
Wenn die, von uns allen ersehnte Transformation, der grosse Wandel stattfinden soll, dann müssen die Festungen fallen.
Der Dämon der Zwietracht muss entlarvt werden.
Schauen wir nicht aus festgefahrenen Positionen aufeinander, sondern gemeinsam auf die Spaltung.
Sobald wir Hand in Hand in den dunklen Riss schauen, verlieren wir unsere Sicherheit, unseren Schutz. Das ist ein sehr Angst- machender Moment. Allein der kleinste Gedanke, nicht die alleinige Wahrheit auf seiner Seite zu haben, entzündet so viel Licht im Spalt, dass die Welt aus ihren Fugen gerät.
Das Feuer der Transformation verbrennt alle „ Bilder“ und lässt uns leer und offen für Neues zurück.
Der Dämon zerfällt und gibt das Licht frei, das er tief in sich trug.
Er ist der gefallene Engel, der zur Liebe zurück gefunden hat.
Die Frage, was wahr ist und was nicht, stellt sich nicht mehr.
In umfassender Liebe
Ingrid